HSG Zwehren/Kassel – FSG Böddiger/Brunslar 24:22 (13:10)
60.Spielminute 23:22, noch 15 Sekunden zu spielen. Die HSG Damen in Ballbesitz, Zeitspiel angezeigt. Nur noch 3 Pässe, Spannung pur…Rechtsaußen Natalie Lohrbach zieht nach dem Freiwurf in die Mitte, spielt Kathrin Riemer am Kreis an, die vollendet sehenswert zum Endstand von 24:22. Abpfiff, Sieg, grenzenloser Jubel, die 2 Punkte bleiben bei der HSG Zwehren/Kassel. So dramatisch endete das erste Heimspiel der Damen in der Landesliga.
Das Duell Absteiger gegen Aufsteiger war von Beginn an durch Nervosität auf beiden Seiten gekennzeichnet. So dauerte es ganze 3 Minuten bis das erste Tor der Partie fiel. Einen großen Anteil hatte daran auch HSG Torhüterin Alina Winter, die gleich die ersten drei Würfe der Gäste entschärfte und auch im weiteren Verlauf des Spiels ihre aktuell starke Form unter Beweis stellte. Die gesamte erste Halbzeit sahen die zahlreich erschienenen Zuschauer eine Partie, welche von technischen Fehlern und überhasteten Abschlüssen geprägt war. Erst ab der 20. Minuten konnte die Heimsieben die eigenen Fehler minimieren und sich darüber einen 3 Tore Vorsprung bis zur Halbzeit erarbeiten.
Die Gastgeberinnen waren es auch, die nach der Halbzeit besser ins Spiel kamen während die Gäste aus Böddiger kaum ein Mittel gegen die gut sortierte Abwehr fanden. So hatte sich die Mannschaft von Hinnerk Hrdina in der 46. Minute eine komfortable 6 Tore Führung erkämpft. Durch eine Umstellung der Abwehr der Gäste kam es jedoch bei der Heimmannschaft zu einfachen Ballverlusten, die vom lautstarken und nicht aufgebenden Oberliga-Absteiger konsequent bestraft wurden. Der Vorsprung schmolz Tor um Tor dahin und so stand das Spiel kurz vor Ende auf der Kippe. Der Ausgang ist bekannt.
Insgesamt haben die Damen aus Zwehren bewiesen, dass sie zurecht in die Landesliga aufgestiegen sind und dort auch den Favoriten Paroli bieten können. Ein Saisonstart der Mut macht und Selbstvertrauen gibt. Die Mannschaft weiß jedoch, dass dies nur eine Momentaufnahme ist und der Weg zum Klassenerhalt lang und steinig werden wird. Es gilt daher sich in jedem Spiel neu zu fokussieren, dringend die eigenen Fehler weiter zu minimieren und jedes Spiel wie ein Endspiel zu betrachten.
Bereits am nächsten Samstag müssen die Damen auswärts beim nächsten Favoriten antreten. Die TG Rotenburg entging in der letzten Saison zwar nur knapp dem Abstieg, zeigt sich aber jetzt in guter Form. So besiegten sie im letzten Spiel die stärker eingeschätzten Damen der TSG Ditterhausen deutlich mit 33:25. Durch die körperliche Überlegenheit und die Heimstärke der Rotenburgerinnen, scheinen die HSG Damen wieder nur der Außenseiter zu sein. Rotenburg hat eine gut eingespielte Mannschaft, die zudem über starke Einzelspielerinnen verfügt. Sie haben aber nicht nur eine „Star“Spielerin, sondern kommen über das Kollektiv, sind von allen Positionen überaus torgefährlich. Aus diesem Grund muss bei der HSG Zwehren die Tagesform stimmen, jede Spielerin muss insbesondere in der Abwehr noch einen Schritt mehr gehen. „Wir wollen uns als Aufsteiger in jedem Spiel gut verkaufen und uns weiter verbessern. Wenn daraus Zählbares entsteht, sind wir natürlich umso glücklicher. Der Druck zu gewinnen liegt jedoch auf Seiten der Gegner“, so die HSG.
HSG Zwehren/Kassel mit Bikic und Winter im Tor sowie Appel, Biebrach, Frankfurth, Heinemann Hrdina, Jopp, Kupries, Lattemann, Lohrbach, Riemer, Vitt und Weiland auf dem Feld.
Nächstes Spiel: Samstag 01.10.2022 16:45 Uhr Großsporthalle Albert-Schweitzer-Schule, Rotenburg.