34:33-Krimi gegen Wildungen – entscheidendes Tor fällt 12 Sekunden vor Schluss

HSG Zwehren/Kassel – HSG Wildungen/Friedr./Bergh. 34:33 (17:18)

Sieg gegen HSG Wildungen/Friedr./Bergh.

Die am vergangenen Samstag bestrittene Partie unserer ersten Männermannschaft gegen den Tabellennachbarn aus Wildungen sorgte während und nach der Partie für ordentlich Zündstoff und Diskussionspotential. Dazu über ein Dutzend Zwei-Minuten-Strafen, zwei rote Karten, trommelnde Fans und ein tobender Trainer der Gäste. Das Siegtor wurde zudem nach turbulenten und spannenden Spielphasen zwölf Sekunden vor Schluss spektakulär mit einem Kempawurf erzielt. 

Der vorletzte Spieltag hatte es ziemlich in sich: Im Vorfeld stand fest, dass beide Teams, ausgehend vom fünften und sechsten Tabellenplatz, paradoxerweise noch realistische Chancen auf die Landesliga-Relegation haben. Die Zwehrener profitieren allen voran von den Punktabzügen bei GSV Eintracht Baunatal II, TSV Korbach, HSG Wildungen/Friedr./Bergh. sowie vom Nicht-Aufsteigen-Können bei HSG Baunatal II. Verrückte Konstellationen, die so in dieser Form nicht alle Tage zustande kommen. 

Wildungen erwischte zu Beginn den besseren Start und hielt in der ersten Viertelstunde einen leichten Vorsprung. Den Gästen war von der ersten Minute an anzumerken, dass sie gewollt und motiviert sind. Über 1:3 (4. Spielminute), 3:5 (7. Spielminute) und 6:6 (10. Spielminute) kämpfte sich Zwehren dann aber peu à peu heran und setzte sich in der 23. Spielminute sogar auf 15:13 ab. Danach verlor man für wenige Minuten den Faden, leistete sich einige technische Fehler, während Wildungen vier Tore in Folge erzielen konnte. In dieser Spielphase und wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff wurde es dann allmählich hitziger. Das Spiel nahm an Härte, Fouls und Emotionen zu. Innerhalb von 74 Sekunden wurden vier Zeitstrafen verteilt, was zur Folge hatte, dass beide Mannschaften in doppelter Unterzahl spielen mussten – zugunsten der Wildunger, die letztlich mit 17:18 in die Pause gingen. 

Im zweiten Durchgang sah es zwischenzeitlich so aus, als würden die Gäste mit zwei Punkten nach Hause gehen. Bereits in der 39. Spielminute baute Wildungen beim Spielstand von 21:25 erstmals einen Vorsprung von vier Toren aus. Zwehren agierte recht unkonzentriert und nahm sich in der einen oder anderen Situation unvorbereitete Würfe. Dennoch gelang in der 45. Spielminute durch drei aufeinanderfolgende erfolgreiche Angriffe der Anschlusstreffer zum 26:27. Die Partie fing erneut an zu kippen und wurde spannend. Jeder Pass, jede Abwehrsituation konnte spielentscheidend sein. Zwehren war allerdings in den letzten zehn Minuten die Mannschaft, die etwas präsenter, abgezockter und spielerisch besser auflief. Ein 27:29-Rückstand wurde prompt durch ein 4:0-Lauf wettgemacht, was zwangsläufig aber noch nicht die Vorentscheidung war. Zweieinhalb Minuten vor Ende glich Wildungen erneut aus. Nach vergebenen Angriffssituationen beiderseits ging unsere erste Männermannschaft erneut in Ballbesitz. Nach angezeigtem Zeitspiel war wenige Sekunden vor Spielende aber nur noch ein Pass möglich. Zwehren war gezwungen schnell zu handeln. Aus der Ecke heraus ging der Ball Richtung Kreis, wo ein Kempawurf durch die Beine des gegnerischen Torhüters für das entscheidende und glückliche 34:33 sorgte.

Durch den knappen und glücklichen Sieg rutscht Zwehren durch die Punktabzüge der anderen Tabellennachbarn auf den dritten Platz. Sollte unsere Erste also die Saison im letzten Spiel mit einem Sieg beenden, bedeutet dies das Erreichen der Landesliga-Relegation.

Am kommenden Samstag, 06.05.2023, bestreitet die erste Männermannschaft ihr letztes Saisonspiel auswärts gegen den TV Külte. Anwurf gegen den Tabellenzehnten ist um 19.15 Uhr in Volkmarsen.

Wir freuen uns über jegliche Unterstützung und wollen dementsprechende die Saison mit einem Sieg und einer guten Leistung beenden. 

HSG Zwehren/Kassel: Kalthoff und Wasmann (im Tor), Gericke (12/4), Gnau (5), Schäfer (4), Kerning (3), Lometsch (3), Nuß (3), Brückner (2), Knapp (1), Lautenschläger (1), Buttron, Čermák, Wagner

HSG Wildungen/Friedr./Bergh.: Efendic und Goethe (im Tor), Appel (11/7), Hartung (8), Riedesel (5), Jan Krathge (3), Justus Krathge (2), Kleinert (1), Lehnardt (1), Mombrei (1), Stiel (1), Lambrecht, Mentel