Unnötige Niederlage zum Saisonauftakt

HSG Zwehren/Kassel – TSV Korbach 21:24 (12:8)

Die Enttäuschung saß tief nach dem Abpfiff des ersten Punktspiels in der Bezirksoberliga gegen den TSV Korbach. Im Vorfeld sah man beiden Mannschaften die Vorfreude und Motivation auf den lang ersehnten Saisonstart an.
Zunächst schien alles nach Plan zu laufen für die Mannschaft unter der Leitung von Milan Cermak. Die Zwehrener überzeugten von Beginn an mit einer soliden und aggressiv ausgerichteten Abwehr, was dem Gegner aus Korbach immer wieder im Angriff Probleme bereitete und zu einer mauen Chancenverwertung führte. Auch im Angriff wurden im Aufbauspiel geduldig die Torchancen gesucht, sodass in der 12. Spielminute eine respektable 7:2-Führung herausgespielt wurde. Korbach konnte in der 19. Spielminute zwar auf 8:6 verkürzen, doch die Gastgeber konnten mit einer 4-Tore-Führung in die Halbzeitpause gehen.
Im zweiten Durchgang baute die HSG zwischen der 35. und 40. Spielminute trotz bis dato zwei verworfenen Siebenmetern und einigen technischen Fehlern die Führung mit einem 5:1-Lauf weiter auf 18:12 aus. Dies war vor allem eine Spielphase, in der die Mannschaft von Cermak von der eigenen lautstarken Bank, den Zuschauern und der eigenen kollektiven Mannschaftsleistung getrieben wurde. Bis zur 48. Minute dominierte die HSG Zwehren/Kassel klar das Spiel. Einen entscheidenden Anteil daran hatte allerdings auch der glänzend aufspielende Torhüter Dario Fonfara, der mit dutzenden starken Paraden den Angriff der Korbacher zur Verzweiflung brachte. Auch aus einer kompakten und gut abgestimmten Deckung heraus gelang das Umschalt- und gut ausgespielte Angriffsspiel streckenweise gut. Beim Stand von 21:16 schien es immer noch ein ungefährdeter Sieg für die Gastgeber zu sein.
Was dann passierte, haben vermutlich die wenigsten Zuschauer in der Heisebachhalle erwartet. Zwehren schien völlig den Faden verloren zu haben, lud die Korbacher regelrecht zum Torewerfen ein. In den letzten zwölf (!) Minuten konnte kein Treffer mehr erzielt werden. Während die Abwehrreihe zu lückenhaft und unorganisiert war, wurde vorne im Angriffsspiel zu ungeduldig gespielt. Korbach konnte aufgrund der zahlreichen unvorbereiteten Situationen, den technischen Fehlern und Fehlpässen der Zwehrener schrittweise mit schnellen Toren aus der ersten und zweiten Welle aufholen, was bei der HSG rasch zur Unsicherheit führte. Mit einem 0:8-Lauf wurde der vermeintlich sichere Sieg in den Sand gesetzt.
Insgesamt also zu viele unvorbereitete Spielsituationen in der Schlussphase und insbesondere die unnötigen, zu schnell entschiedenen Einzelaktionen zeigen, dass ein Handballspiel trotz 5-Tore-Führung in der Schlussphase noch lange nicht entschieden ist. Dennoch sollte die Mannschaft die Euphorie und die Leistung bis zur 48. Minute hevorheben, die Fehler analysieren und mit ein bisschen mehr Cleverness in das nächste Spiel gehen.
Am kommenden Samstag bestreitet die erste Herrenmannschaft ein Auswärtsspiel bei der HSG Ahnatal/Calden, die am vergangenen Wochenende der HSG Lohfelden/Vollmarshausen mit 29:22 unterlag.

HSG Zwehren/Kassel: Fonfara, Wasmann (im Tor), Brückner (4), Lautenschläger (4), Nuß (3), Wagner (3), Weber (3), Gericke (2), Lometsch (1), Kerning (1), Biesel, Hartwigk, Günther, Orth

TSV Korbach: Westmeier (8), Alscher (5), Scholz (5), Fromm (2), Figge (1), Pawelczyk (1), Rummel (1), Pok (1), Altaweel, Harbecke, Richter-Schluckebier, Blagus