Zwehrenerinnen machen’s wie Schalke

Zwehrener Jubel nach einem dramatischen Finish gegen TSG Oberursel

Im Spitzenspiel zwischen der HSG Zwehren/Kassel und der TSG Oberursel läuft die 41. Minute, die Gäste aus dem Taunus führen 19:13 und haben sich die beiden wichtigen Punkte schon gesichert. Das glauben jedenfalls alle, die sich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht besonders intensiv mit dem Frauenhandball in der Oberliga beschäftigt haben.

Gerade haben Schalkes Fußballer ihre sagenhafte Aufholjagd in Dortmund mit dem Treffer zum 4:4-Endstand gekrönt, als sich Katrin Bänfer, Sarah Panhans, Jana Hoppe und die anderen Spielerinnen im roten Trikot ihrer Stärken besinnen. „Mit Kampf und Herz“, so nennt es Trainer Gunnar Kliesch, gewinnt die HSG die letzten 20 Minuten 13:7 und holt somit beim 26:26 (11:11) einen Punkt, den Spielerinnen und Zuschauer wie einen Sieg feiern. Kliesch belächelt unterdessen die Kleingläubigen, die schon nicht mehr mit einem erfreulichen Ende gerechnet hatten und sagt: „Ich kenne doch meine Spielerinnen. Ich weiß doch, dass die bei einem Sechs-Tore-Rückstand noch lange nicht aufgeben.“ Auch in der 41. Minute bleibt der Trainer locker, stellt die Abwehr auf ein 5-1-System um, schickt frische Spielerinnen auf das Feld und freut sich schon auf die Aufholjagd, an der er keine Sekunde gezweifelt hat.

Gunnar Kliesch ist dermaßen begeistert von der Gesamtsitution, dass er sich standhaft weigert, Katrin Bänfer und Jana Hoppe ein Sonderlob auszusprechen. Deshalb übernehmen wir das. Jana Hoppe und Katrin Bänfer waren die besten Spielerinnen in einer insgesamt starken Mannschaft. Hoppe glänzte mit sieben wunderschönen Treffern, wäre aber von Bänfer (3 Tore) noch übertroffen worden, wenn der Halbrechten nicht das Pech an der linken Wurfhand geklebt hätte. Fünf Würfe landeten an der Latte beziehungsweise am Pfosten.

Eine Stärke der HSG ist aber auch, dass sich Kliesch auf alle Spielerinnen verlassen kann. Zum Beispiel Anne Eichhofer: Lange musste die sich das Spiel von der Auswechselbank aus ansehen, aber in der Schlussphase sorgte sie für Furore auf Rechtsaußen. Die Krönung: Der Treffer zum 26:26-Endstand.

HSG: Zeller – Salzmann (3), Küster (3), Alter, Bänfer (3), Eichhofer (1), Tampe (3), Naumann (4/1), Panhans (2), Hoppe (7), Lattemann, Reimbold

Textquelle: www.hna.de